COMT & MAO

Same Same but different ! Unsere Gene

Die Catechol-O-Methyltransferase, COMT und die Monoaminooxidase, MAO genannt, sind die wichtigsten Enzyme beim Abbau von aktivierenden Neurotransmittern. Sie regulieren die Aktivität der Enzyme, die für den Abbau von Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Serotonin verantwortlich sind. Je nach genetischer Funktion resultieren unterschiedliche Abbaugeschwindigkeiten von Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin und Serotonin. COMT ist für den Abbau von Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin zuständig. MAO für den Abbau von Serotonin.

Je nach Genetik, ist die Abbaugeschwindigkeit der Neurotransmitter (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Serotonin) sehr individuell, was wiederum Auswirkungen auf den gesamten Organismus hat.

Die Signal- und Stoffwechselwege der Neurotransmitter bestimmen nicht nur unsere schnelle Reaktion in physischen Gefahrensituationen („Fight or Flight“), sondern auch wesentlich andere Aspekte unseres Alltagsverhaltens, so z.B.

  • Wachheitszustand
  • Konzentrationsfähigkeit
  • körperliche und geistige Reaktionsgeschwindigkeit
  • Aggressionsverhalten
  • Sozialverhalten
  • Stimmung, Glück- und Zufriedenheit
  • Schlafqualität
  • Stoffwechselfunktion

In Verbindung mit den Hormonen Östrogen und Testosteron bestimmen die Neurotransmitter ca. 30-60% unserer Verhaltensweisen im Alltag. Aus der genetischen Enzymaktivität resultieren verschiedene Abbau-Geschwindigkeiten der Neurotransmitter, sie werden in diese 3 Typen eingeteilt:

  • High-COMT, high-MAO = schneller Abbau
  • Intermediate-COMT, intermediate-MAO = mittel-schneller Abbau
  • Low-COMT, low-MAO = langsamer Abbau

Bei high COMT werden die aktivierenden Neurotransmitter (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin) schneller abgebaut, bei high MAO wird Serotonin schneller abgebaut.

Östrogen hemmt diese Enzymaktivität und Testosteron beschleunigt diese!

Die Bestimmung der genetischen Stoffwechselsituation, das Erkennen von bestehenden Genpolymorphismen (genetische Abweichung) von COMT und MAO sind eine wichtige Orientierung, um das Verhalten und die biologischen Reaktionen verstehen zu können. Die Genetik des Neurotransmitter-Stoffwechsels ist eine wertvolle Orientierung nicht nur bezugnehmend auf das Verhalten sondern auch in der Gesundheitserhaltung und in der Prävention von Erkrankungen, wie beispielsweise Parkinson und Depression aber auch Herz-Kreislauf- Erkrankungen und Diabetes.

So könnten bereits lange vor Symptom-Beginn regulative Maßnahmen und Lebensstil-Anpassungen vorgenommen werden.

Beispiel: Wird Dopamin zu schnell verstoffwechselt, besteht tendenziell eher ein Dopaminmangel allein durch die genetische Stoffwechsellage. Ist dies durch die Genanalyse bereits vor Symptom-Beginn bekannt, könnte schon frühzeitig darauf geachtet werden, dass die Aminosäuren Tyrosin und Phenylalanin in ausreichenden Mengen vorhanden sind, diese werden zu  Dopamin umgebaut. Die Genanalyse als intelligentes Tool einer individualisierten Präventions-Medizin einzusetzen, ist ein Chance eine bessere Kompensation zu ermöglichen, den Krankheits-Verlauf zu entschleunigen oder zu verhindern.

Vitamin D - das Multitasking Vitamin

Vitamin D ist für unsere Gesundheit essentiell, da es für zahlreiche biologische Funktionen zuständig ist oder diese induziert. Vitamin D wirkt systemisch auf den gesamten Organismus ein, es hat Einfluss auf den Calcium- und Phosphat Spiegel, die Insulin-Synthese, die Immunfunktionen, wie etwa die Zytokine-Regulation, den programmierten Zelltod (Apoptose) und dem Zell-Wachstum. Viele in den Zellen gebildeten Proteine werden in den Blutkreislauf freigesetzt, um an anderer Stelle im Körper zu wirken. Zu diesen Proteinen gehören Insulin, Neurotransmitter, entzündliche Zytokine, wie etwa Interferone und Interleukine, Antikörper und andere. Sie benötigen Calcium als Aktivierungs-Signal für ihre Freisetzung. Vitamin D reguliert in hohem Maße den Calcium Spiegel.

Vitamin D induziert auch die Synthese der Tyrosin-Hydroxylase und steigert so die Neurotransmitter-Spiegel von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Die Tyrosin-Hydroxylase ist ein Enzym, welches die Umwandlung der Aminosäure Tyrosin in L-Dopa bewirkt.

Ein gesunder Vitamin D Spiegel erhöht nicht nur die Insulin-Sensitivität, sondern optimiert auch die Funktion der Zellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren. Vitamin D ist auch für eine gesunde Regulation des Immunsystems zuständig, während ein niedriger Vitamin Spiegel das Hauptentzündungs-Gen NF-kappaB sowie andere Zytokine stimulieren und die Überproduktion von Immunzellen verursachen kann. Ein niedriger Vitamin D Spiegel signalisiert einen chronischen Alarmzustand auf zellulärer Ebene, eine Immun-Reaktion mit Aktivierung entzündungsfördernder Prozesse ist die Folge. Durch diesen in Gang gesetzten Mechanismus wird die Insulin-Funktion in den Zellen direkt beeinträchtigt, sodass die Aufnahme von Glucose in die Zelle gestört ist - ein Energie-Mangel ist die Folge.

Ein optimaler individuell eingestellter Vitamin D- Spiegel (ca. 40-60/80 ng/ml oder 100-150/200 nmol/l) senkt nachweislich den nüchtern Blutzuckerspiegel und verringert das Risiko für Typ zwei Diabetes. Für unsere Gesundheit ist ein dauerhafter optimaler Vitamin D-Spiegel von zentraler Bedeutung.

High-COMT bzw. High-MAO. Bei Menschen mit einer High-COMT-Stoffwechsellage eignet sich Vitamin D sehr gut, um die Neurotransmitterbilanz zu verbessern. Während die hohe Aktivität von COMT einen sehr starken Abbau der Neurotransmitter verursacht, kann das durch eine vermehrte Bildung über die Tyrosinhydroxylase ausgeglichen werden. Das macht insbesondere Sinn bei Antriebslosigkeit und depressiver Verstimmung.

Hinzu kommt, dass Calcium, welches durch Vitamin D vermehrt im Körper aufgenommen wird, als Co-Faktor COMT hemmt und so ebenfalls die Neurotransmitter-Bilanz zugunsten von mehr Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin verschiebt.

Auch bei High-MAO-Konstellation können Antrieb und Stimmung sinnvoll verbessert werden, vorausgesetzt es besteht eine Intermediate- bzw. High-COMT-Stoffwechsellage.

In Fällen eines schnellen Abbaus von Neurotransmittern werden mittel-hohe Vitamin-D-Werte im Blut angestrebt. Der sog. Talspiegel, d.h. der Blutwert unmittelbar vor der nächsten Gabe sollte zwischen 50 und 70 µg /l betragen. Hierfür sind je nach Alter, Körpergröße und Gewicht ganz unterschiedliche Dosen erforderlich.

Low-COMT bzw. Low-MAO. Bei herabgesetztem Abbau von aktivierenden Neurotransmittern, und hier vor allen Dingen bei LOW-COMT-Stoffwechsellage sollte mit der Einnahme von Vitamin D vorsichtig umgegangen werden, denn eine überstarke Aktivierung kann die Folge sein. Das kann gerade mit Symptomen wie Unruhe, überstarker Euphorie bis hin zur Selbstüberschätzung verbunden sein. Bei Low-COMT Stoffwechsel sind Werte von ca. 40-60 µg/l optimal.

Magnesium, wichtiger Co-Faktor für COMT

Bei Magnesiumpräparaten werden die Trägersubstanzen, die neben dem Magnesium selber in den Zubereitungen enthalten sind, in ihrer Wirkung auf den Stoffwechsel unterschätzt. Zu diesen Trägerstoffen zählt am häufigsten Citrat. Magnesium- Citrat wirkt Stoffwechsel-aktivierend. Symptome wie innere Unruhe, Herzrasen und Blutdruckschwankungen können auftreten. Aus diesem Grund empfehle ich das Magnesium-Siebensalz und das Magnesium-Bisglycinat von Biogena. Alle Mikronährstoffe sind in Reinsubstanz und ohne Trägerstoffe aufgelegt!

Das Enzym COMT funktioniert optimal zusammen mit Magnesium, der optimale Co-Faktor.

Low-COMT. Bei Menschen mit einer herabgesetzten Aktivität von COMT und den damit verbunden Symptomen, wie z.B. Unruhegefühl, Angst macht der Einsatz von Magnesium Sinn, um den Abbau von aktivierenden Neurotransmittern zu beschleunigen bzw. zu normalisieren. In diesen Fällen ist Magnesium-Bisglycinat das Mittel der Wahl - kein Citrat!. Glycin selbst ist ein beruhigender Neurotransmitter und trägt so zum gewünschten modulierenden Effekt bei.

Tryptophan, 5-Hydroxytryptophan (5 HTP), Serotonin und Melatonin

Tryptophan ist eine Aminosäure, die wir täglich mit der Nahrung aufnehmen. Über den Umbau zu 5-Hydroxtryptophan werden dann Serotonin und Melatonin gebildet. Serotonin selber wird über MAO abgebaut. Eine vermehrte bzw. eine verminderte Einnahme von Tryptophan bzw. von 5-Hydroxtryptophan kann demnach die Befindlichkeit beeinflussen, vor allen Dingen dann, wenn eine High-MAO- oder eine Low-MAO-Stoffwechsel-Lage besteht.

High-MAO. Menschen mit High-MAO-Stoffwechsel können zu depressiven Verstimmungen bis hin zu Depressionen leiden. Das wird auch dem Umstand zugeschrieben, dass Serotonin vermehrt im Körper abgebaut wird. Die Bedeutung von Serotonin wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass bestimmte Medikamente zur Behandlung der Depression, die sog. Serotonin-Reuptake-Hemmer die Wirkung von Serotonin im Gehirn verstärken.

Eine Verstärkung der Bildung von Serotonin durch eine Zufuhr von Tryptophan bzw. 5-Hydroxtryptophan bei High-MAO-Stoffwechsel ist indiziert. In den Nahrungsmitteln , wie z.B. Cashewnüssen oder Soja ist Tryptophan enthalten. Eine Supplementierung ist zu empfehlen. (100-200 mg 5-Hydroxtryptophan am Tag, da so im Vergleich zur Einnahme von Tryptophan ein Stoffwechselschritt gespart wird. Stark Tryptophan-haltige Lebensmittel bzw. entsprechende Nahrungsergänzungsmittel sollten eher am Abend eingenommen werden, da über eine gleichzeitig vermehrte Bildung von Melatonin Müdigkeit verursacht werden kann.

Vitamin B2 – kann den Abbau von Serotonin unterstützen, deshalb ist bei High MAO-Stoffwechsellage eine zusätzliche Substitution von B2 nicht zu empfehlen.

Low-MAO. Menschen mit Low-MAO Metabolismus sollten ein Übermaß an Tryptophan bzw. entsprechende Nahrungsergänzungsmittel eher vermeiden, da sie schwer kalkulierbare Veränderungen des Befindens zur Folge haben können. Neben Schläfrigkeit und Antriebsarmut können Gereiztheit bis zu Aggressivität auftreten.

Östrogen und Testosteron – die stärksten Modulatoren von COMT und MAO

Kurz zusammengefasst, sind die Hormone Östradiol und Testosteron die stärksten epigenetischen Modulatoren von COMT und MAO!

Östrogen hemmt die Enzymaktivität von COMT & MAO, Testosteron beschleunigt sie.

Bei einer Hormon-Ersatz-Therapie ist die COMT- und MAO-Lage mit einzubeziehen!

High COMT. hier wirkt sich eine gute Östrogenlage positiv aus, da Östrogen hemmend wirkt und den beschleunigten Abbau ausgleicht! Durch einen Hormonmangel, wie er in der Menopause physiologisch ist, kann sich eine Depression einstellen. Da das hemmend wirkende Östrogen nicht mehr vorhanden ist. Bei jeder bioidentischen Hormon-Ersatz-Therapie ist die Darstellung von aktuellen Hormon-Werten im regelmäßigen Re-Test erforderlich.

Testosteron hingegen beschleunigt den Abbau, deshalb sind hohe Testosteron-Spiegel hier kontraindiziert!

Low COMT. hier ist ein hoher Östrogen-Spiegel kontraindiziert, da Östrogen den Abbau hemmt, sodass bei low dann durch die Gabe von Östrogen eine noch höhere Östrogendominanz aufbaut. Das Testosteron beschleunigt den Abbau und sollte dementsprechend verfügbar sein!

CAVE: Ein zu viel an visceralem Bauchfett, führt zur Östrogendominanz und ist bei low COMT doppelt kontraindiziert.

Resveratrol – kann die Aromatase (Östrogensynthese) und vermehrte Östrogenbildung reduzieren

Bei der Kombination aus “Low-COMT + High-Aromatase“ können Überschüsse an Östrogen auftreten. In dieser Konstellation sind Symptome wie Ängstlichkeit bis hin zu Panikattacken sowie  Östrogen-sensible Hautveränderungen zu vermerken. Auch bei Zunahme von visceralen Bauchfett steigt die Aromatase-Aktivität an. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, die Aromatase mit Resveratrol (5-10 mg pro kg/Tag) zu hemmen und eine übersteigerte Östrogenbildung zu verhindern.

Aromatase ist ein Enzym, welches die Umwandlung von Testosteron in Östradiol umsetzt, Östrogen-Vorstufen in Östradiol umwandelt.

Viscerales Bauchfett erhöht die Aromatase, daraus resultiert eine Östrogendominanz und ein Testosterondefizit.

Welche Mikronährstoffe sind wichtig?

VitaminD + K Sports Siebensalz-Magnesium L-Tyrosin400 OPC Resveratrol Formula  5 Hydroxytryptophan 100  Griffonia 50 Serolution Melatonin Spray  Curcuma 500

Mikronährstoffe in Reinsubstanz & vegan von Biogena

Möchtest Du mehr erfahren ?

Vereinbare gerne einen persönlichen Termin in der Praxis YOUBALANCE, ich freue mich auf Deinen Besuch!

x
d